Jakob Riedl (1791- 1840)
Jakob Riedl wurde am 07. Juli1791 in Haslach bei Ried im Zillertal, als Sohn einer Wohlhabenden Gerberfamilie geboren. In der Schule hatte er Schwierigkeiten , aber er war sehr geschickt im Umgang mit der Büchse. Jene war ein Geschenk seines Vetters Speckbachers an seinem 10. Geburtstag.
Durch seine Art und Führungsqualitäten unterstellte man ihm schon im Jahre 1809, eine kleine Compagnie Schützen, bei der Schlacht am Berg Isel. Später wurde er zum Adjutant von Speckbacher ernannt.
Nach dem Ableben Andreas Hofer's, flüchtete Riedl mit anderen Tyroler Freiheitskämpfern über Sachsen nach Berlin, wo er sich als Händler niederließ.
Im Januar 1813 erfuhr Riedl über die Pläne, von Freiherr von Lützow, dass jener ein Korps aus freiwilligen Nichtpreussen zusammenstellen wolle. Dessen wollte er sich anschließen und stellte später den Antrag zur Aufstellung einer „Tyroler Scharfschützencompanie“, welcher stattgegeben wurde.
Riedl war im Königshause wohlbekannt, er sagte selbst „Du“ zum König (später in Briefen die noch in den Familienbesitz sind, spricht er ihn sogar als „Brüderchen“ an) und galt als fanatischer Franzosenhasser.
So kam es, dass er sich am 18. März 1813, mit Joseph Ennemoser, seinem Bruder Sebastian Riedl und 256 anderen Tyrolern dem Freikorps von Lützow anschloss. Riedl wurde zum Führer der Companie ernannt.
Während des 1. Pariser Friedens bat er um Entlassung aus dem Freikorps, diesen Gesuch wurde schweren Herzens stattgegeben, da er sich und seiner Companie viel Ruhm und Ehre erkämpft hatte. Hauptmann Riedl( Die Offizierspatente sollen noch in den Familienbesitz sein ). Er wurde mit dem Eisernen Kreuz, dem St. Annen Orden und einem Hohen Schwedischen Orden ausgezeichnet.
Am 14. Dezember 1813 heiratete Riedl die Preussische Capitainstochter Auguste von Bernard. Das junge Ehepaar ging zurück nach Tyrol, wo er den Truferhof eine halbe Stunde von Schwarz entfernt kaufte.
Doch seine Frau wurde vom Heimweg geplagt, so dass sie beschlossen wieder nach Berlin zurück zu kehren. Er nahm eine Menge tyroler Vieh mit, und ließ sich erst in Rixdorf (heutiges Neukölln) und später in Friedersdorf bei Storkow nieder.
Gerüchten sagen, das er mehrfach in der Zitadelle zu Spandau wegen Wilderei eingesessen hat, diesen ist allerdings wenig Glauben zu Schenken.
Auf seinem Sterbebett wurde Riedl zum Königlichen Hofförster ernannt und starb am 8. September 1840.
Quellen:
-Paul Belardi Innsbrucker Nachrichten vom 27. Mai 1908 seite 17 Ein Vergessener Freiheitskämpfer
- Paul Belardi Innsbrucker Nachrichten 10. Mai 1894 Seite 6 Hauptmann jakob Riedl